Konzert mit Erna Rot und Band

Datum: 
Sonntag, 23. April 2017 - 17:00
Ort: 
Tenne

 

Erna Rot

Band
Erna Rot
(Gesang, Piano)
Simon Doetsch (Akkordeon, Trompete)
Peter Kowal (Gitarre, Ukulele)
Stefan Rey (Kontrabass)
Felix Günther (Drums)

GESTERN, HEUTE, MORGEN

Im deutschen Chanson, im Jazz sowie im Pop der Gegenwart findet die Sängerin und Komponistin Erna Rot die Inspiration für ihr sehr eigenständiges Debüt. Künstler werden ist schwer genug - all die Üb-, Lern- und Studiererei, bis man mal ein bisschen was kapiert hat. Und trotzdem: Kindergeburtstag gegen Künstler sein. Ideen haben, ja, wunderbar, aber eine Millisekunde später: die Zweifel. Die Unsicherheit. Das Nichtwissen wie. Das Suchen, das Finden, Verlieren im Gestern, Heute, Morgen. Die schlaflosen Nächte. Die vergeudete Zeit. Die Sackgassen, die Irrwege.

Geht das auch anders? Offenbar schon, wenn der Eindruck nicht trügt. Am Frühstückstisch sitzt eine junge Frau, Typ „mädchenhaft“, den Hund zu Füßen, die Sonne im Gesicht, und sagt: „Als Erna Rot bin ich ganz bei mir.“ Die Worte stehen einen Moment im Raum und ziehen dann mit dem Chaidampf gen Osten, wo Ernas Sehnsuchtsorte liegen (sie stammt aus Berlin). Sie beißt in ein Vollkornbrötchen, kaut ein bisschen, denkt nach. Sie hat es nicht eilig. „Diese Musik und diese Sprache, das Spiel mit Worten, das Geschichtenerzählen, das bin ich.“

Sie hat es ja versucht, die Erna, als sie noch unter ihrem bürgerlichen Namen Conny auftrat – und zwar das heutzutage naheliegende, nämlich ihre durchtrainierte, durchstudierte, weiche, warme Altstimme mit elektronischen Beats zu vermählen. Aber nein: „Das war ich nicht.“ Zum Glück fand sie bei ihrer Identitätssuche renommierte, feinfühlige Wegweiser, etwa die Sängerin Lisa Bassenge (u.a. Nylon), bei der sie Gesang studierte, und Julia Hülsmann, ihre Klavierprofessorin, die ihr riet: „Komposition und Text – das sind deine großen Stärken!“

Ihr musikalisches Ich, das ist Erna und ihr Klavier. „Wenn ich da dran sitze und spiele, das hört sich stilistisch erstmal alles ähnlich an, jazzig, fast traditionell.“ Nach Erna eben, deren Finger auf den Tasten Töne improvisieren, Harmonien und Melodien, und deren Lippen Quatschdeutsch dazu formen. Bis eine zufällige Tonfolge, eine hingeklimperte Harmonie und ein paar Worte einen Sinn ergeben. Und ein Lied daraus wird. Ein Erna-Rot-Lied. Über die Liebe, über ferne Länder, über Frauen, Männer, Außenseiter, Scharlatane – und, auch das, über Deutschland.

Wunderbar hingetupfte Miniaturgeschichten, die vom Leben erzählen, von Schönheit, von Freiheit.

Eintritt: 
15 €
Veranstalter: 
Förderverein Haus Siekmann e. V.